Dienstag, 16. September 2014

Rezension zu "Evermore: Die Unsterblichen" von Alyson Noël

Zieht den Leser ab der Mitte des Buches richtig in seinen Bann

 

Zum Inhalt:
Die Unsterblichen ist der erste Band der Reihe Evermore. Ever ist 16, blond, beliebt, hat einen supersüßen Freund und lebt mit ihren Eltern, ihrer kleinen Schwester Riley und ihrem Hund Buttercup zusammen. Bis ein Unfall ihre ganze Familie auslöscht und Ever niemanden mehr hat außer ihre Tante Sabine. Dass sie aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen wird und nach Kalifornien ziehen muss, wo ihre Tante lebt, ist beschlossene Sache. Seit dem Unfall zieht Ever sich immer mehr von der Außenwelt zurück und lässt niemanden an sich heran, auch nicht ihre Freunde Miles und Haven. Bis sie Damen kennenlernt, den Neuen aus ihrem Englischkurs. Auf irgendeine merkwürdige Art und Weise kann sie in seiner Nähe abschalten und sich entspannen und ihm scheint es ähnlich zu gehen. Doch etwas ist merkwürdig an ihm. Denn Ever, die seit dem Unfall, Gedanken lesen kann, kann seine nicht wahrnehmen - in keinster Weise. Kann es sein, dass Damens Seele schon tot ist und er längst nicht mehr leben sollte? Aber woher kommen dann diese starken Gefühle, die die beiden miteinander verbinden?

Meine Meinung:
Eigentlich wollte ich direkt den 3. Band der Reihe lesen, da ich den ersten und zweiten Teil schon gelesen habe. Als ich jedoch das 3. Buch aufschlug, konnte ich mich an fast gar nichts mehr erinnern, was vorher passiert ist und so beschloss ich, die Reihe nochmal ganz von vorn zu beginnen und zwar mit dem ersten Band Die Unsterblichen.

Auf den ersten Blick hat die Geschichte um Ever und Damen einige Parallelen zu den Twilight-Bänden, unterscheidet sich dennoch deutlich in seiner Handlung, den Charakteren und dem Thema um das es geht. Natürlich ist auch hier das Übernatürliche im Spiel, jedoch auf eine ganz andere Art, die man vielleicht nicht vermuten mag.

Die gesamte Handlung ist aus Evers Perspektive geschrieben und sie erzählt uns über ihre Vergangenheit und ihre besonderen Fähigkeiten. Denn dass sie welche besitzt, ist jedem Leser seit der ersten Seite sofort klar, was jedoch nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Die Handlung liest sich ein kleines bisschen wie ein Tagebuch wenn Ever berichtet. Das tut sie meist aus dem Präsens, greift jedoch auch manchmal auf das Imperfekt zurück um vorzeitig geschehene Dinge deutlich zu machen. Das hat mir ganz gut gefallen und lässt den Leser etwas tiefer in die Geschichte hineinrutschen, so, als sei er direkt dabei.

Die Sprache, die hierbei verwendet wird, ist nichts Außergewöhnliches. Sie ist weder besonders poetisch noch besonders detailreich, sondern recht gewöhnlich und alltäglich gehalten. Kann man mögen, muss man aber nicht. Ich empfand das jetzt nicht als störend, aber einen etwas anderen Schreibstil hätte ich hier doch ein bisschen bevorzugt. Trotzdem passt er zu Ever, da sie an sich jemand zu sein scheint, der das, was gesagt werden muss, frei heraus sagt und nicht viele Worte damit verschwendet, die Dinge zu umschreiben.
Auch wenn der Schreibstil jetzt nicht der absolute Knaller ist, fällt es dem Leser schon leicht, sich in Evers Situation hineinzuversetzen. Dies mag zum Teil auch an der Ich-Perspektive liegen, die die Autorin verwendet.

Obwohl man Ever kennenlernt und merkt, dass sie schon jemand Besonderes ist, entwickelt die Geschichte keine Spannung. Ich habe mich richtig durch die Seiten gequält. Auch, als sie Damen kennenlernt, wird es nicht besser, obwohl die Autorin versucht, durch verschiedene Dinge Spannung zu erzeugen. Dass ich die ersten 150 Seiten jetzt nicht ganz so prickelnd fand, kann natürlich auch daran liegen, dass ich mich wieder erinnern konnte, was als Nächstes passieren würde und daher schon von vorneherein wusste, was kommen würde. Trotzdem wurde ich danach doch nochmal richtig von der Handlung gepackt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wer also ein geduldiger Leser ist, wird hier noch reichlich entlohnt. Auch wenn die Spannungskurve gegen Ende wieder etwas niedriger war, kam man doch relativ gut voran, vor allem weil man noch mehr über Damen und Ever erfährt, was ich schon fast vergessen hätte.

Kommen wir aber jetzt mal auf die Charaktere zu sprechen.
Das Ever mit ihren besonderen Fähigkeiten im Mittelpunkt der Handlung steht und somit auch unsere Protagonistin ist, ist sonnenklar. Sie versteckt sich unter Kapuzenpullis mit eingenähter iPod-Tasche um die Welt um sich herum vollkommen auszublenden und das macht sie zu einem recht mysteriösen Buchcharakter. Trotzdem fällt es dem Leser recht leicht, Ever besser kennenzulernen, was auch durch ihre Offenheit dem Leser gegenüber geschieht.
Dagegen bleiben Haven und Miles eher charakterlose Nebenfiguren, die dem Leser nicht weiter vorgestellt werden, auch wenn sie öfter auftauchen.
Auch Damen bleibt für den Leser ein wenig ein Buch mit sieben Siegeln. Auch gegen Ende erscheint er einem immer noch geheimnisvoll und unerreichbar. Das gefällt mir recht gut, denn so bleibt auch für die folgenden 5 Bände noch genug Neues über Damen aufzudecken, worauf ich mich schon recht freue.

Fazit:
Ein recht gelungener Auftakt, auch wenn die ersten 150 Seiten einem nicht so leicht durch die Finger fliegen wie der Rest. Leider fehlt hier die Spannung und könnte ungeduldigere Leser davon abbringen, das Buch weiterzulesen und zu dem wirklich gelungenen Ende des ersten Teils zu kommen. Obwohl der Schreibstil sprachlich nichts besonderes beinhaltet, kann man sich die ganze Handlung hindurch doch in Ever hineinversetzen und die Situationen durch sie durchleben. Ich hätte mir hier nur noch eine bessere Ausarbeitung der Nebencharaktere wie Miles und Haven und vor allem von Damen gewünscht. Deswegen vergebe ich 4 von 5 Sternen für den ersten Teil von Evermore.

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Allgemeine Infos zum Buch
Verlag : Goldmann Verlag 
Originaltitel: evermore
Erscheinungsdatum : 04.11.2009 
ISBN: 9783442473793
Flexibler Einband: 384 Seiten
Sprache: Deutsch

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