Gelungener Auftakt einer Sci-Fi-Reihe mit großem Potenzial
Godspeed: Die Reise beginnt ist der erste Band der Godspeed-Trilogie.
Die 17-jährige Amy und ihre Eltern sind eingefrorene Passagiere auf dem
Schiff der Godspeed. Sie sind Teil einer wichtigen Mission: einen neuen
Planeten finden, der besiedelt werden kann. Dieser liegt 300 Jahre von
der Erde entfernt. Erst dort sollen die 100 Eingefrorenen wieder zum
Leben erweckt werden. Doch etwas geht schief und plötzlich findet sich
Amy als lebender Passagier an Bord der Godspeed wieder - noch 50 Jahre
vom Planeten entfernt. Der zukünftige Schiffskapitän Junior und sein
Freund Harley versuchen, Amy in ihre Gesellschaft einzuführen. Doch
diese hat sich stark verändert. Alle folgen dem Ältesten, einem
tyrannischen Anführer, der Amy droht, sie aufgrund ihrer Andersartigkeit
vom Schiff zu werfen. Damit jedoch nicht genug werden drei weitere
Personen aufgetaut; zwei von ihnen sterben. Gemeinsam mit Harley und
Junior will Amy herausfinden, wer dahintersteckt um ihre Eltern und alle
anderen Eingefrorenen zu beschützen - und deckt dabei Geheimnisse auf,
die das gesamte Leben auf der Godspeed auf den Kopf stellen...
Meine Meinung:
Schon seit langem steht Godspeed: Die Reise beginnt auf meiner
Leseliste. Endlich habe ich das Buch in meiner örtlichen Bibliothek
ergattern können bevor es sich jemand anders wegschnappte.
Eigentlich bin ich nicht sonderlich für Weltraumgeschichten zu haben. Auch Sachen wie Star Wars oder Star Trek konnten mich nie sonderlich begeistern. Irgendwie war das bei diesem Buch anders.
Eigentlich bin ich nicht sonderlich für Weltraumgeschichten zu haben. Auch Sachen wie Star Wars oder Star Trek konnten mich nie sonderlich begeistern. Irgendwie war das bei diesem Buch anders.
Ich habe zuerst den
Klappentext und dann eine kleine Leseprobe gelesen und fand die Idee
hinter der Geschichte sehr fesselnd und spannend. Beth Revis hat einen
schönen Schreibstil, in den sich der Leser schnell einfindet und hautnah
mit den Personen die Handlung durchlebt. Dabei benutzt die Autorin
durchgehend den Ich-Erzähler. Abwechselnd berichtet sie aus Amys und
Juniors Perspektive, was mir äußerst gut gefallen hat. So erhält man
einen Blick auf beide Protagonisten, ihre Denkweise und ihre
Charakterzüge. Was mich ein wenig gestört hat, waren einige
Wortwiederholungen, die direkt hintereinander auftraten, so dass man das
Gefühl hatte, man hätte den Satz vorher schon einmal gelesen. Ich weiß
nicht, ob dies an der deutschen Übersetzung lag oder am Originaltext,
jedenfalls war es sehr merkwürdig, manchmal die gleiche Phrase innerhalb
einer Seite nochmals wiederzufinden. Dies kam zwar nicht oft vor, riss
mich aber dennoch stark aus der Handlung heraus. Trotz dem fließenden
und lockeren Schreibstil, den die Autorin an den Tag legt, kamen mir
besonders die Geschehnisse am Anfang recht langweilig und lasch erzählt
vor. Dazu werde ich dann später nochmal etwas Genaueres sagen. Die
Kapitellänge variierte andauernd, so dass manche recht kurz und andere
wieder länger waren. So hatte man auch als Leser mit Zeitproblemen (wie
ich) die Möglichkeit, mindestens ein Kapitel zu beenden, bevor man sich
wieder seinen Pflichten widmen musste, wie für eine Klausur zu lernen.
Die Charaktere selbst fand ich alle sehr gut durchdacht, auch wenn immer noch einige Details ihre Persönlichkeit betreffend gefehlt haben. Man lernt viele Personen kennen, doch Nebencharaktere tauchen kaum bis gar nicht auf. Sie bekommen vielleicht ein oder zwei Auftritte, sind dann jedoch für die weitere Handlung nicht mehr wichtig. Das fand ich ein wenig schade, denn so konnte man sich in einigen Situationen nicht von der angespannten Atmosphäre mitreißen lassen. Auch im Allgemeinen haben mir einige Charakterzüge der Personen gefehlt. So wurde sich größtenteils einfach nur auf die Handlungen von Amy und Junior konzentriert, man bekam aber kaum Informationen bezüglich ihres Wesens, was ich ein wenig schade fand. Dadurch wirkten die beiden Hauptpersonen ein wenig unecht und waren nur aufgrund ihrer Handlungen wichtig. Auch wenn keiner der beiden mir mit ihrem Verhalten auf die Nerven gegangen ist, waren sie für mich ein wenig zu abgerundet gestaltet, weil ihnen die Ausbildung wichtiger Eigenschaften fehlte. Dies war bei Harley wiederum ganz anders, genauso wie beim Ältesten. Diese beiden Charaktere fand ich am besten und detailliertesten gestaltent, eben weil auch viel Bezug auf ihr Wesen genommen wird.
Die Handlung des Buches konnte mich erst wirklich ab der Mitte des Romans fesseln. Zwar wollte ich vorher schon weiterlesen, aber ein Sog entwickelt sich erst wenn etwa die Hälfte des Buches hinter einem liegt. Die Handlungen, die am Anfang beschrieben wurden, waren irgendwie recht langweilig gestaltet trotz des guten Schreibstils der Autorin. Ich konnte nicht wirklich mitgerissen werden, was ich sehr schade fand. Je mehr sich die Lage auf dem Raumschiff allerdings zuspitzt, desto rätselhafter und interessanter wird die ganze Geschichte. Plötzlich haben die Kapitel richtige Cliff-Hanger, so dass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Erst hier wird die Geschichte so richtig interessant. Die Wendungen, die sich dabei ergeben, kamen für mich recht unerwartet obwohl sich einige bereits angekündigt haben und man sich in etwa denken konnte, was passiert. Dennoch wurden die Enthüllungen sehr spannend gehalten.
Das Ende hat mich ein wenig unbefriedigt zurückgelassen. Ist ja auch irgendwie logisch, wenn es eine Reihenfortsetzung über zwei weitere Teile geben soll. Die Wendung, die hier nochmals stattfindet, war so offensichtlich, dass man nur den Klappentext hätte lesen brauchen. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es mit Amy und Junior und der Godspeed weitergeht.
Fazit:
Für mich entpuppte sich Godspeed: Die Reise beginnt als ein recht
gelungener Auftakt einer Sci-Fi-Trilogie mit dystopischen Elementen. Der
Schreibstil ist schön und angenehm zu verfolgen, ebenso die Handlung,
auch wenn diese am Anfang ein wenig schwächelt. Ab der Mitte des Buches
wird es jedoch immer angenehmer, diese zu verfolgen und die Cliff-Hanger
an den Kapitelenden machen einen schier wahnsinnig, so dass man
unbedingt weiterlesen will. Die Charaktere hätten noch ein wenig
ausgearbeitet werden können wie ich finde. Irgendwie wurde sich nur auf
deren Handlung konzentriert und ihre Persönlichkeit vollkommen außer
Acht gelassen. Ich könnte über Amy nichts sagen, außer dass sie gerne
rennt beispielsweise. Hier wünsche ich mir für den zweiten Teil auf
jeden Fall eine bessere Ausarbeitung. Auch die Wendungen passen gut in
die Handlung hinein und animieren den Leser, das Buch weiterzulesen.
Allein das Ende konnte mich nicht sonderlich zufriedenstellen. Ich
hoffe, das Beth Revis den zweiten Band ein wenig besser abrundet.
Nichtsdestotrotz vergebe ich für Godspeed: Die Reise beginnt 4 Sterne.
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Allgemeine Infos zum Buch
Erscheinungsdatum Erstausgabe
:
01.08.2011
Aktuelle Ausgabe : 01.09.2013
Verlag : Oetinger Taschenbuch
ISBN: 9783841502513
Buch 448 Seiten
Sprache: Deutsch
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